Hallo Pinguine,
Bezüglich LINUX-DAY bin ich der Meinung, dass die Schulen und besonders die Informatiklehrer ganz wichtige Ansprechpartner für die Verbreitung freier Software sind. Es mag zwar stimmen, dass an manchen Schulen auch grundlegendes systemübergreifendes Wissen gelehrt wird. Bei meinen Töchtern habe ich aber erlebt, dass in allen Schulfächern nur MS Programme verwendet werden: Für schön geschriebene Aufsätze mit Bildern aus dem Internet etc. Würde wetten, dass nicht die Hälfte der Oberschüler überhaupt weiss was LINUX ist.
Im Jahreslauf sollte eine "Boot and afterboot Party" nicht fehlen, für lugbz Mitglieder und solche die es werden wollen, denn es gibt auch beim Normalanwender immer wieder genug nachzubessern (neue Treiber oder gar bessere Distro). Auf das fertige Jahresprogramm bin ich schon gespannt.
Grüsse Hans
Ich unterrichte Mathematik an der HOB Bozen;
Ich muß leider bestätigen, daß dort MS-Produkte verwendet werden. Die Schüler werden auch für die ECDL-Prüfung vorbereitet, die wiederum nur Kenntnisse von MS-Produkten abverlangt.
Für andere Schulen gibt es kaum Unterschied.
On Fre, 2005-02-25 at 16:09 +0100, Hans Torggler wrote:
Hallo Pinguine,
Bezüglich LINUX-DAY bin ich der Meinung, dass die Schulen und besonders die Informatiklehrer ganz wichtige Ansprechpartner für die Verbreitung freier Software sind. Es mag zwar stimmen, dass an manchen Schulen auch grundlegendes systemübergreifendes Wissen gelehrt wird. Bei meinen Töchtern habe ich aber erlebt, dass in allen Schulfächern nur MS Programme verwendet werden: Für schön geschriebene Aufsätze mit Bildern aus dem Internet etc. Würde wetten, dass nicht die Hälfte der Oberschüler überhaupt weiss was LINUX ist.
Im Jahreslauf sollte eine "Boot and afterboot Party" nicht fehlen, für lugbz Mitglieder und solche die es werden wollen, denn es gibt auch beim Normalanwender immer wieder genug nachzubessern (neue Treiber oder gar bessere Distro). Auf das fertige Jahresprogramm bin ich schon gespannt.
Grüsse Hans _______________________________________________ http://www.lugbz.org/mailman/listinfo/lugbz-list LUGBZ is pcn.it-powered
Erik Norman schrieb:
Ich unterrichte Mathematik an der HOB Bozen;
Ich muß leider bestätigen, daß dort MS-Produkte verwendet werden. Die Schüler werden auch für die ECDL-Prüfung vorbereitet, die wiederum nur Kenntnisse von MS-Produkten abverlangt.
Vorsicht, es gibt auch eine ECDL Prüfung, welche mit Freier Software (OpenOffice.org und Co.) absolviert werden kann.
Denke, dass die Berufsschulen in Brixen (Tschuggmall und Mattei) diese anbieten.
Für andere Schulen gibt es kaum Unterschied.
Soviel ich weiß ist die Unterstützung in manchen Schulen besser. Mit Sicherheit kann ich mir eine gute Aufklärung an der GOB "Max Valier" Bozen vorstellen.
Warum ist an bestimmten Schulen eine Aufklärung vorhanden und auf anderen nicht?
Ich denke, weil es auf den Einsatz der Professoren ankommt.
Professoren wie Alfredo Lochmann, Karl Lunger, Jürgen Kofler, Roberto De Colle, Helmuth Faller und die anderen setzen sich dafür ein. Daher gibt es zum Glück auch Schulen in denen das Thema nicht einfach unterm Linoleum gekehrt wird.
Vielleicht kannst du bei deinem Unterricht an der HOB die EduKnoppix oder das Mathematikmodul von OpenOffice.org vorstellen.
Und eine große Bitte an alle die Lehrpläne ausarbeiten. Warum kann man nicht von Textbearbeitung, Präsentationen und Tabellenkalkulation sprechen. Da würde man niemanden bevorzugen und auch niemanden diskriminieren.
Happy hacking! Patrick
Die ECDL-Unterlagen, Tests etc. sind an der HOB auf MS zugeschnitten. Da wird sich auch kurzfristig nicht viel ändern, weil die Schüler diese Prüfung dann für das spätere Berufsleben wahrscheinlich brauchen werden.
Die "alte Garde" der Mathematiklehrer sind Excel gewohnt und reagieren auch ein wenig mit Naserümpfen auf meine Gespräche über Linux oder freie Software. Sie sehen das nicht als realisierbar, als wäre freie Software nur ausschliesslich für den absoluten Computerfreak: "Wir verwenden Excel, weil alle das haben."
Ich könnte mich mal intensiver damit beschäftigen, und das in meinen persönlichen Unterricht einbringen. Dann wäre es vielleicht leichter, andere Lehrer von der Sache zu überzeugenl, wenn Ergebnisse und Daten und Fakten vorhanden sind.
Erik
On Fre, 2005-02-25 at 16:33 +0100, Patrick Ohnewein wrote:
Erik Norman schrieb:
Ich unterrichte Mathematik an der HOB Bozen;
Ich muß leider bestätigen, daß dort MS-Produkte verwendet werden. Die Schüler werden auch für die ECDL-Prüfung vorbereitet, die wiederum nur Kenntnisse von MS-Produkten abverlangt.
Vorsicht, es gibt auch eine ECDL Prüfung, welche mit Freier Software (OpenOffice.org und Co.) absolviert werden kann.
Denke, dass die Berufsschulen in Brixen (Tschuggmall und Mattei) diese anbieten.
Für andere Schulen gibt es kaum Unterschied.
Soviel ich weiß ist die Unterstützung in manchen Schulen besser. Mit Sicherheit kann ich mir eine gute Aufklärung an der GOB "Max Valier" Bozen vorstellen.
Warum ist an bestimmten Schulen eine Aufklärung vorhanden und auf anderen nicht?
Ich denke, weil es auf den Einsatz der Professoren ankommt.
Professoren wie Alfredo Lochmann, Karl Lunger, Jürgen Kofler, Roberto De Colle, Helmuth Faller und die anderen setzen sich dafür ein. Daher gibt es zum Glück auch Schulen in denen das Thema nicht einfach unterm Linoleum gekehrt wird.
Vielleicht kannst du bei deinem Unterricht an der HOB die EduKnoppix oder das Mathematikmodul von OpenOffice.org vorstellen.
Und eine große Bitte an alle die Lehrpläne ausarbeiten. Warum kann man nicht von Textbearbeitung, Präsentationen und Tabellenkalkulation sprechen. Da würde man niemanden bevorzugen und auch niemanden diskriminieren.
Happy hacking! Patrick
Erik Norman wrote:
"Wir verwenden Excel, weil alle das haben."
Wirklich? Die Lehrer seit das Schulamt die Lizenzen fuer sie bezahlt, vorher haben auch 90% der Lehrer M$ kopiert. Auf den Schueler-PCs sind wohl fast 100% der M$-Office-Installationen nicht regulaer. Die Diskussion, dass alle M$-Office haben ist einfach falsch, weil es fast niemand hat. Die grosse Mehrheit macht sich aber strafrechtlich verfolgbar, weil sie das Produkt einfach kopiert. Ich beschimpfe inzwischen meine Kollegen mit solchen Argumenten als Diebe, das wirkt manchmal!
Ich könnte mich mal intensiver damit beschäftigen, und das in meinen persönlichen Unterricht einbringen. Dann wäre es vielleicht leichter, andere Lehrer von der Sache zu überzeugenl, wenn Ergebnisse und Daten und Fakten vorhanden sind.
Freie Software wird auf allen Kontinenten schon lange im Unterricht eingesetzt. Und weil auch unsere Provinz langsam sparen muss vielleicht auch bald in allen Schulen Suedtirols ;-)
Noch 2 Tipps fuer den Matheunterricht:
http://maxima.sourceforge.net/ (GPL) http://scilabsoft.inria.fr/ (OSS, fuer Bildungseinrichtungen aber kostenlos, hat eine ganz eigene Lizenz, besser durchlesen)
oder eine ganze Liste
http://fsub.schule.de/lernen/op/Mathematik.htm
Hier auf der Liste sind einige Mathe-KollegInnen anzutreffen, ihr koennt euch ja mal austauschen
~ Karl
Ich frage mich schon länger wie stark die Verbreitung von M$ Office und Photoshop wäre wenn sie nicht "jeder" illegal verwenden würde. Ich komme hier im Betrieb (eine kleine Pension) wunderbar mit OpenOffice und The Gimp aus.
Naja die GOB ist da nicht gerade ein Vorbild, ein Bekannter von mir hat auch diese Schule gemacht, da scheinen die Lehrer offensichtlich die Schüler zum "Raubkopieren" von Delphi zu ermutigen.
Markus Golser wrote:
Naja die GOB ist da nicht gerade ein Vorbild, ein Bekannter von mir hat auch diese Schule gemacht, da scheinen die Lehrer offensichtlich die Schüler zum "Raubkopieren" von Delphi zu ermutigen.
Eben, deshalb hab ich auch Grund manchmal zu schimpfen. Die Schueler haben aber sehr wohl die Moeglichkeit mit Freier Software zu arbeiten und bekommen Unterrichte mit Freier Software, zumindest in der Fachrichtung Informatik.
Bye, Karl
Erik Norman schrieb:
Die ECDL-Unterlagen, Tests etc. sind an der HOB auf MS zugeschnitten. Da wird sich auch kurzfristig nicht viel ändern, weil die Schüler diese Prüfung dann für das spätere Berufsleben wahrscheinlich brauchen werden.
Ist die ECDL also nur eine Prüfung, die Zertifiziert, dass die Schüler eine bestimmte Anwendung benutzen können. Das bedeutet, die Schüler lernen nicht die Konzepte sondern nur das Anklicken bestimmter Einträge in einer Menüleiste.
Dann sollte die ECDL, wie das auch bei den anderen Microsoft Prüfungen der Fall ist, eine Fälligkeit haben. Das ist notwendig, da sich die Anwendungen mit der Zeit verändern und wer die Konzepte nicht gelernt hat, muss die Prüfung erneuern. Also sollte die ECDL Versionsgebunden oder höchstens 2-3 Jahre gültig sein.
Ich frage mich dann aber auch, ob es die richtige Vorbereitung auf die Arbeitswelt ist.
Zweitens ist Freie Software (OpenOffice.org, FireFox, ThunderBird, ...) auch nicht mehr der Exot, wie vor 2-3 Jahren. Viele Betriebe benutzen mittlerweile Freie Software und selbst die Öffentliche Verwaltung setzt auf Freier Software.
Siehe auch das Grußwort des LRs bei der SFScon2004:
http://member.lugbz.org/wiki/content/sfscon2004/GrusswortLRHansBergerSFSCon2...
Demnächst wird im Landtag der Aktionsplan eSüdtirol vorgelegt werden und dieser zeigt ebenfalls, dass Freie Software und freie Formate wesentliche Schwerpunkte bei der Entwicklung einer freien Informationsgesellschaft darstellen.
Die "alte Garde" der Mathematiklehrer sind Excel gewohnt und reagieren auch ein wenig mit Naserümpfen auf meine Gespräche über Linux oder freie Software. Sie sehen das nicht als realisierbar, als wäre freie Software nur ausschliesslich für den absoluten Computerfreak: "Wir verwenden Excel, weil alle das haben."
Siehe Kommentare von Karl.
Ich könnte mich mal intensiver damit beschäftigen, und das in meinen persönlichen Unterricht einbringen. Dann wäre es vielleicht leichter, andere Lehrer von der Sache zu überzeugenl, wenn Ergebnisse und Daten und Fakten vorhanden sind.
Das ist der steinige Weg, den die Community seit Anfang der 80er beschreitet :)
Happy hacking! Patrick
Ich habe ja nicht gesagt daß sie recht haben :)
Ich finde den Computerführerschein OK als Idee, ist aber viel zu Produktbezogen... Erik
On Fre, 2005-02-25 at 18:14 +0100, Patrick Ohnewein wrote:
Erik Norman schrieb:
Die ECDL-Unterlagen, Tests etc. sind an der HOB auf MS zugeschnitten. Da wird sich auch kurzfristig nicht viel ändern, weil die Schüler diese Prüfung dann für das spätere Berufsleben wahrscheinlich brauchen werden.
Ist die ECDL also nur eine Prüfung, die Zertifiziert, dass die Schüler eine bestimmte Anwendung benutzen können. Das bedeutet, die Schüler lernen nicht die Konzepte sondern nur das Anklicken bestimmter Einträge in einer Menüleiste.
Dann sollte die ECDL, wie das auch bei den anderen Microsoft Prüfungen der Fall ist, eine Fälligkeit haben. Das ist notwendig, da sich die Anwendungen mit der Zeit verändern und wer die Konzepte nicht gelernt hat, muss die Prüfung erneuern. Also sollte die ECDL Versionsgebunden oder höchstens 2-3 Jahre gültig sein.
Ich frage mich dann aber auch, ob es die richtige Vorbereitung auf die Arbeitswelt ist.
Zweitens ist Freie Software (OpenOffice.org, FireFox, ThunderBird, ...) auch nicht mehr der Exot, wie vor 2-3 Jahren. Viele Betriebe benutzen mittlerweile Freie Software und selbst die Öffentliche Verwaltung setzt auf Freier Software.
Siehe auch das Grußwort des LRs bei der SFScon2004:
http://member.lugbz.org/wiki/content/sfscon2004/GrusswortLRHansBergerSFSCon2...
Demnächst wird im Landtag der Aktionsplan eSüdtirol vorgelegt werden und dieser zeigt ebenfalls, dass Freie Software und freie Formate wesentliche Schwerpunkte bei der Entwicklung einer freien Informationsgesellschaft darstellen.
Die "alte Garde" der Mathematiklehrer sind Excel gewohnt und reagieren auch ein wenig mit Naserümpfen auf meine Gespräche über Linux oder freie Software. Sie sehen das nicht als realisierbar, als wäre freie Software nur ausschliesslich für den absoluten Computerfreak: "Wir verwenden Excel, weil alle das haben."
Siehe Kommentare von Karl.
Ich könnte mich mal intensiver damit beschäftigen, und das in meinen persönlichen Unterricht einbringen. Dann wäre es vielleicht leichter, andere Lehrer von der Sache zu überzeugenl, wenn Ergebnisse und Daten und Fakten vorhanden sind.
Das ist der steinige Weg, den die Community seit Anfang der 80er beschreitet :)
Happy hacking! Patrick
Erik Norman wrote:
Ich unterrichte Mathematik an der HOB Bozen;
Ich muß leider bestätigen, daß dort MS-Produkte verwendet werden. Die Schüler werden auch für die ECDL-Prüfung vorbereitet, die wiederum nur Kenntnisse von MS-Produkten abverlangt.
Für andere Schulen gibt es kaum Unterschied.
Hallo
Das stimmt fuer die Mehrheit der Lehrer und Unterrichte, nicht aber fuer alle Schulen. Die GOBBZ verfuegt seit 8 Jahren ueber einen X-Terminalserver, schon vorher haben Schueler auf Dual-Boot-Systemen die ersten Schritte mit Linux gemacht. Die ersten Jahre ist man nur ueber die X-Terminals ins Internet gekommen, da haben fast alle Schueler und Lehrer ein Linux-Login geholt ;-) fuer die Fachrichtung Informatik war es Teil des Unterrichts. Inzwischen setzen auch viele andere Schulen in Suedtirol auf Freie Software. Ich wuerd schon darauf tippen, dass fast die Haelfte der Ober- und Berufsschulen mit Freier Software arbeiten. Ganz nebenbei, in der HOB Bozen ist die Uebungsfirma ueber mehrere Jahre ueber einen Linuxserver gelaufen, wie es heute ist weiss ich nicht.
Happy Hacking! Karl