Hallo, ich habe hier was zum Thema Open-Source an Österreichs Schulen (und in anderen Ländern). Diese Email stammt von der Mailingliste der Dresdner Linux-User Group in Deutschland. Ich hoffe sie findet den einen oder anderen Interessenten.
-------- Original-Nachricht -------- Betreff: [Lit-dd] Projektpräsentation "Eleonore Digital::Work Together" Datum: Mon, 25 Aug 2008 10:05:49 +0200 Von: Alexandra Mayer alexm@abc.at Antwort an: Linux-Info-Tag Dresden, general list lit-dd@linux-info-tag.de An: Verborgene_Empfaenger:;
P-O-S-T Verein zur Förderung der Open Source Technologie im Schul- und Universitätsbereich ZVR: 95296485 Maysedergasse 2/17 1010 Wien
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es gibt eine unüberblickbare Zahl an Schulprojekten, die sich mit der Vermittlung von IT-Kompetenzen für Jugendliche beschäftigen. Das jedoch der Umgang mit Grafik- und Animationsprogrammen mit einem historischen Thema und der Förderung des künstlerischen Potentials junger Menschen verbunden wird, mach die Einzigartigkeit des europaweiten Projekts
*Eleonore Digital::Work Together*
aus, welches ich Ihnen hiermit vorstellen möchte. Das Projekt wurde vom Verein P-O-S-T, Verein zur Förderung der Open Source Technologie im Schul- und Universitätsbereich ins Leben gerufen.
Es ist dies ein europaweites Projekt für SchülerInnen zwischen 14 und 19 Jahren, die gemeinsam mit ExpertInnen im Bereich Grafik und Game Development eine Open Source Lernsoftware über die Lebensgeschichte der Eleonore von Aquitanien entwickeln. Da es uns ein Anliegen ist, die Verwendung von Open Source Softwarelösungen zu fördern, werden für den gesamten Projektverlauf ausschließlich Open Source Programme verwendet. Für das Projekt Eleonore Digital bietet demnach die Verwendung von Open Source Lösungen den Vorteil, dass wir allen InteressentInnen die Teilnahme, unabhängig ihrer finanzieller Möglichkeiten und technischer Voraussetzungen, an unserem Projekt ermöglichen. Mit Hilfe von Programmen wie *Blender 3D oder Crystal Space *sollen den Jugendlichen *Kompetenzen in den Bereichen 3D und Grafikbearbeitung* näher gebracht werden. Gerade für die Zukunft am Arbeitsmarkt werden vielfach alternative EDV Kompetenzen für junge Menschen große Vorteile bringen und sie zu wichtigen Fachkräften in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern machen. Das Erlernen des Umgangs mit Open Source Programmen wird durch unser Fachpersonal mittels Lernplattform unterstützt. Das bedeutet, dass sowohl vom Lehrpersonal wie auch den teilnehmenden SchülerInnen keine Vorkenntnisse für die Teilnahme an unserem Projekt erforderlich sind.
Technisches Verständnis ist heute wichtiger denn je, um im Berufsleben erfolgreich zu sein. Leider ist der Anteil von Frauen im IT-Sektor noch immer äußerst gering. Um eine Geschlechterdemokratie auch in der gegenwärtigen Mediengesellschaft zu erreichen ist es wichtig, jungen Frauen Anreize zu schaffen, sich mit dem IT-Sektor mehr zu beschäftigen und Berührungsängste abzubauen. Es ist dafür wichtig, den Umgang mit neuen Technologien bei jungen Menschen auf motivierendem Wege zu vermitteln- egal, ob Mann oder Frau. Das Projekt versucht deshalb durch experimentellen und kreativen Umgang mit der Technologie Berührungsängste abzubauen und Selbstvertrauen im Umgang mit Technik zu schaffen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Projekts ist die Vernetzung von Jugendlichen in ganz Europa und damit auch der kulturelle und sprachliche Austausch. Es zeigt sich am Leben der 'Eleonore von Aquitanien' plastisch, dass ein gemeinsames Europa nur dann funktionieren kann, wenn alle Beteiligten ihren gegenseitigen Respekt voreinander wahren und eine Gleichwertigkeit der unterschiedlichen Kulturen und Sprachen, als Grundlage der Zusammenarbeit begreifen. Nur aus einer solchen Atmosphäre der Toleranz und Gleichberechtigung kann ein Nährboden für Kunst und Kultur entstehen, der auf der höflichen Kultur des Umgangs miteinander basiert. So gilt die Maxime des voneinander und miteinander Lernens, anstatt der kapitalistisch motivierten Gier nach persönlichem Vorteil auf Kosten der Allgemeinheit. Angesichts der tragischen Ereignisse, die sich zur Zeit zwischen Russland und Georgien abspielen, werden die Konsequenzen der kriegerische Auseinandersetzungen, allzu häufig motiviert durch die Gier der Machthaber, für die Bevölkerung der Länder deutlich. Insofern lassen sich leider auch heute noch Parallelen zur Geschichte des Mittelalters finden, die wir in unserem Projekt als tragisches Beispiel für die maßlose Gier nach Macht verdeutlichen wollen. Die so genannten Soft-Skills und die damit verbundene Fähigkeit, mit anderen Menschen gleichberechtigt zusammenarbeiten zu können, ist ebenso wichtig für Europa, wie hochqualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten und ein Heranwachsen in Wohlstand und Sicherheit. So unterstützen und fördern wir die Kommunikationskompetenz, um auch mit SchülerInnen anderer Länder und Sprachen zusammenarbeiten zu können und helfen somit, Berührungsängste abzubauen. Zugleich erleben SchülerInnen, dem Open Source Gedanken folgend, dass eine egalitäre Arbeitspraxis zu besseren Endergebnissen führt und Wissensmanagement in der heutigen globalisierten Wirtschaftswelt eine immens wichtige Rolle spielt.
Im Schuljahr 2008/09 startet das Projekt Eleonore Digital::Work Together seinen ersten Testdurchlauf, an welchem sich bereits mehrere Schülergruppen aus unterschiedlichen Ländern Europas beteiligen werden.
Es würde uns sehr freuen, wenn wir Sie von der hohen Relevanz der angestrebten Zielsetzungen unseres Projekts überzeugen können und wir im Rahmen einer Ihrer Fachtagungen Infobroschüren auflegen dürfen. Es wäre für uns vor allem deshalb ein besonderes Anliegen, da wir weiterhin sowohl FachexpertInnen zur Unterstützung unseres Projekts als auch TeilnehmerInnen suchen. Wir stehen Ihnen selbstverständlich jederzeit für weitere Auskünfte zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie zudem auf der Website des Vereins unter www.p-o-s-t.org http://www.p-o-s-t.org/.
In jedem Fall wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns Ihre Meinung als Experte zu unserem Projekt zusenden könnten. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Alexandra Mayer (Projektkoordination)