einige kurze ueberlegungen:
der vergleich zwischen version null und derzeitiger version 2 des aktionsplanes informationsgesellschaft macht mir folgenden eindruck:
positiv: - einige praktische ansaetze, an denen konkret weitergearbeitet werden kann, wurden von der gewerkschaftlichen stellungnahme uebernommen
neutral: - unverbindliche allgemeine aussagen wurden entfernt ( allgemeine aussagen ueber demokratie wurden gestrichen - floskeln braucht es in der tat nicht ) aber:
negativ: - die "ideologischen formulierungen" blieben unveraendert - keine klaren aussagen zur kulturellen valenz freier software, die alte rein defensive formulierung zu opensource ist unveraendert geblieben - es wird nicht erwaehnt, dass migration zur freien software nun in europa konkretes thema ist, nicht mehr nur das "studieren der moeglichkeiten mit opensource"
ergebnisse der arbeitsgruppe: - sie sind fuer die oeffentlichkeit weitgehend in der schublade geblieben - in meiner einschaetzung war es wahrscheinlich ein fehler, dass die materialien der arbeitsgruppe ladurner nicht energischer an die oeffentlichkeit gebracht worden sind. aber aus diesem fehler kann man lernen:
mir scheint, dass der lugbz nun eine klare kooperation mit den gewerkschaftsbuenden anpeilen muss, um die offene arbeitsgruppe der 4 gewerkschaften auszubauen als gemeinsames "sprachrohr" - und um dabei weitere "partner" aus zivilgesellschaft, arbeitswelt und (kleiner) wirtschaft zu gewinnen. ( das waere eine plattform freie software ??)
ein netz von kompetenzzentren liegt "theoretisch" in der luft: wenn sich der lugbz konsequent in so eine "Plattform" einbringt, sollte es moeglich sein, im endgueltigen aktionsplan zu erreichen, dass im "kompetenznetz" auch die finanzierung eines expliziten "freien kompetenzzentrum" erreicht wird. leider gilt immer noch "koa geld, koa musi"
zum schluss ein wortspiel: karl fuerchtet: "wir sind ueber den tisch gezogen worden" ..... die derzeitige version sieht vor: "ein staendiger interdisziplinaerer beratungstisch" soll die durchfuehrung und fortschreibung des aktionsplanes begleiten. wenn die vergangene arbeitsgruppe "auf" diesen "staendigen beratungstisch" gezogen wird, ist das kein rueckschritt :-) - aber dieser muss erst noch konkretisiert werden.
resume: - klare worte - klare taten mit zeitplan und entsprechender finanzierung - koordinierte oeffentlichkeitsarbeit zu den kulturellen implikationen freier software fuer das selbstverstaendnis der suedtiroler autonomie
ps: mir scheint, dass der begriff "freie software" objektiv bedeutet "opensource" plus "gesellschaftliche implikationen". daher finde ich den begriff "freie software" kulturell unverzichtbar. fuer die "rein" wirtschaftliche taetigkeit kann auch opensource genuegen - aber ich kann mir eine "reine wirtschaft" schwer vorstellen :-) wobei ich gleich dazusage, dass nicht jeder alles machen kann, eben deshalb ist die vernetzung der verschiedenen die einzige loesung, um ein gesamtbild erlangen zu koennen :-)
toni
...........zum nachlesen........................................................................................
Fri Oct 8 2004 11:31:15 Patrick Ohnewein patrick.ohnewein@lugbz.org Subject: [Lugbz-list] [Fwd: Free Software in Südtirol]
Hallo!
Herr Ladurner hat die Arbeit der Arbeitsgruppe "Free Software" nun abgeschlossen. Muss mir erst überlegen, ob das erreichte Ergebnis wirklich zufriedenstellend ist. Was haltet ihr davon? Happy hacking! Patrick
p.s. Mehr Infos zu den Arbeiten findet ihr unter http://member.lugbz.org/content/fis/ ........................................... Fri Oct 8 2004 12:33:50 Karl Lunger karl@lunger.org
Muss mir erst überlegen, ob das erreichte Ergebnis wirklich zufriedenstellend ist.
Was haltet ihr davon?
Hallo Unsere Ziele sind in der Erweiterung des Themas untergegangen. Das Ergebnis hat nur mehr wenig mit unserer Forderung nach Einsatz Freier SW in der Oeffentlichen Verwaltung gemeinsam. Was die Schule betrifft spricht man von Breitband fuer die Schule, nicht aber ueber unsere Forderung nach Einsatz Freier SW. Es sind das Kompetenzzentrum und Verpflichtung der Kommunikation auch mit Formaten FreierSW. Ich weiss nicht, ob es Sinn macht fuer solche Arbeitsgruppen zu arbeiten, wenn dann Nebensaechlichkeiten wichtiger sind. Ich glaub wir haben uns ueber den Tisch ziehen lassen! Bye, Karl .............................. Mon Oct 11 2004 09:37:17 "Pfeifer, Erwin" Erwin.Pfeifer@provinz.bz.it
Freie Software kennt keine Nebensächlichkeiten, zu groß sind die sozialen und kulturellen Implikationen (siehe auch die Diskussionen auf der Haselburg); und erreicht worden ist eins sicher (was Ladurner auch bestätigt): es wurde viel an Aufklärung geleistet. Dass nun OOo auf allen PC's der Landesverwaltung installiert wird, ist doch was.
| Ich glaub wir haben uns ueber den Tisch ziehen lassen.
Das wäre nur dann richtig, wenn hier irgend ein Vertrag abzuschliessen gewesen und nach Vertagsabschluss die Sache gelaufen wäre... Dem ist nicht so: Es ist ein politischer Prozess im Gange und Augen und Ohren offenhalten ist weiterhin das Gebot der Stunde sowie die Möglichkeiten, die sich bieten, für das Anliegen weiterhin auszunützen. Erwin