Hallo Günther,
ich bin deiner Meinung, dass das Thema sehr kompliziert ist und, dass es viel Diskussion benötigt um alle Facetten der Thematik kennenzulernen.
Glaubst du nicht, dass die Softwarepatente den Softwareproduzenten und den einzelnen Softwareentwicklern das Handwerk legen werden?
Nehmen wir an, wir zwei schreiben ein Programm. Wir releasen es und es hat einen großen Erfolg (muss es wohl ;)). Daher wird es auch bald einen großen Softwareproduzenten stören, der in diesem Marksegment aktiv ist oder es werden möchte. Es wird für ihn sehr einfach sein, uns das Handwerk zu legen, da er tausende von Softwarepatente registriert hat und wir sicher, wenn auch unwissentlich, einige davon verletzt haben.
Der Softwaregigant hat nun 2 Optionen: Er verlangt von uns eine Royalty und wartet bis wir verhungern. Oder er verbietet uns die von ihm patentierten Ideen zu benutzen, sodass unser Programm zu ein unnützes Ding vergammelt.
Wir haben die Option vor Gericht zu gehen. Eine sehr teure und langwierige Option. Das Urteil wird wahrscheinlich erst dann gesprochen werden, wenn wir bereits verhungert sind :(
Ich sehe die einzige Überlebungschance darin, dass auch wir tausende von Patente haben und damit zurückschlagen können. Dann wird der Gegner mit uns verhandeln und ein sogenanntes "Cross licenceing" eingehen. Aber haben wir so viele Patente, können wir uns das leisten?
Ich sehe uns als Verlierer dastehen. Unabhängig davon, ob wir freie oder proprietäre Software entwickeln. Ich sehe eine arme Zukunft für uns Softwareentwicklern, da es nur mehr sehr wenige Arbeitsgeber geben wird. Niemand außer die paar Giganten kann sich in Zukunft noch getrauen ein paar Zeilen Code zu schreiben.
Wie seht ihr es?
Ich bin an einer Diskussion sehr interessiert, wir könnten auch einen Diskussionsabend organisieren. Vielleicht an einem Donnerstag, beim LUGBZ-Treffen?
Happy hacking! Patrick